Zum Inhalt:
Die Geschichte spielt auf der kleinen Insel Bailevar in Schottland, eine Insel auf der eigentlich nichts verborgen bleibt, das dachten zumindest die Bewohner. Isla konnte vor über vielen Jahren gar nicht schnell genug von dieser Insel, ihrem Zuhause wegkommen, doch wie immer spielt das Leben dann doch anders als man erwartet. Nach einer gescheiterten Beziehung und einem Leben das in Scherben liegt, kehrt sie also auf die Insel zurück und trifft dort sowohl auf Finn ihre Jugendliebe, als auch einen fremden Mann, der sich erstaunlicherweise sehr für die Insel und ihre Bewohner zu interessieren scheint. Und mit ihrer Vergangenheit wird sie zwangsläufig auch konfrontiert. Chaos und Misstrauen sind also vorprogrammiert.
Einband: Paperback/ ebook
Seitenzahl: 384
Verlag: blanvalet
Preis: 14,99 €/ 11,99 €
Anne Sanders Vorgänger Roman, „Ein Sommer auf St. Ives“ hat mir schon gut gefallen und habe damit wieder eine wunderbare tolle Autorin entdeckt. Deswegen habe ich mich auch über ihr jetziges Buch „Mein Herz ist eine Insel“ gefreut und wollte es unbedingt bald lesen.
Ich persönlich finde schon den Titel „Meine Herz ist eine
Insel“ in Verbindung mit dem Cover sehr ansprechend, ich glaube jeder der Anne Sanders als Autorin kennt wusste schnell,
die Geschichte spielt wieder auf einer typischen „Fischer“ – Insel. In meinen
Augen ist der Titel des Buches auch ziemlich passend gewählt worden, jeder der
dieses Buch liest wird schon merken was ich meine. Ich finde der Titel klingt
aber auch irgendwie poetisch und tiefgründig und meiner Meinung nach ist der
Titel eines Buches schon auch sehr wichtig. Oftmals sind es der Titel und das
Cover die ersten Dinge, die einen auf ein Buch aufmerksam machen, wenn man
durch die Buchhandlung schlendert. Ich persönlich finde bei diesem Buch beides
gut gestaltet, sodass es mich sofort angesprochen hat.
Es dauert nicht allzu lange und der Leser merkt schon warum
Isla Bailevar nicht mag und einfach nur weg wollte, es ist halt eine typische
kleine Insel, wo jeder jeden kennt und nichts lange verborgen bleibt. Überall
Klatsch und Tratsch und eher keine unbekannten Gesichter. Jedoch merkt auch
Isla bald, dass sich doch ein paar Dinge auf der Insel geändert haben.
Anne Sanders ist es wirklich gut gelungen die Emotionen aller
Charaktere zu erzählen. Denn sie lässt jeden Charakter ein breites Spektrum an
verschiedenen Emotionen durchleben, lässt sie zweifeln und tief erschüttern,
jedoch wird dem Leser dadurch gleichzeitig klar das jeder auf dieser Insel in
schweren Zeiten zusammenhält. Das Buch war erfrischend, denn die Geschichte
wirkt ernster und reifer als ihr vorheriger Roman. Außerdem gelingt es der
Autorin einfach wunderbar auch den Nebencharakteren eine Geschichte zu geben. So
ist da zum Beispiel die alte leicht verrückte aber herzallerliebste Dame Shona,
die einen gewissen Humor in die Geschichte bringt, denn an vielen Stellen kann
man über diese Frau nur schmunzeln. Oder dann ist das noch Islas Freund Mac,
seine lockere Art ist einfach sehr erfrischend.
Besonders gut gefällt mir an dieser Geschichte, dass nicht
überwiegend nur Isla und Finn im Mittelpunkt stehen, sondern Shona und der
unbekannte Tourist auch eine besondere Rolle spielen. Es sind viele unerwartete
Wendungen, die das Buch spannend gestalten. Jedoch gab es zweitweise ein paar
Stellen die man kürzer hätte halten können.
Zum Schluss noch etwas zu den Charakteren, Isla ist eine
sture und stolze Frau, die sich abschottet und eher kühl bleibt, jedoch lernt
man sie später auch von ihrer anderen Seite kennen. Mir persönlich ist sie aber
sehr sympathisch.
Finn dagegen ist eher der Mensch der seine Gefühle auf der
Zunge trägt und dem die Insel besonders viel bedeutet. Kein Wunder das Isla ihm
verfällt, er scheint ein sehr liebenswerter, toller Mann zu sein.
Fazit:
Ein facettenreiches Leseerlebnis, was mich zum Nachdenken,
schmunzeln und auch zum weinen gebracht hat, es ist für mich jedoch kein
typisches sommerliches Wohlfühlbuch, dafür ist es etwas zu ernst und
dramatisch. - 4 von 5 Punkten.